Montag, 18. August 2008

In eigener Sache: Von der Kontemplation zur Aktion

Ich selbst kann es kaum noch erwarten. Mein erstes Buch steht in den Startlöchern und wartet darauf, die Intelligenzia dieser Welt zu bereichern! Okay, formulieren wir es bescheidener: Bald wird es veröffentlicht, und es freut sich über jede noch so bescheidene Nachbarschaft anderer Druckerzeugnisse in den Bücherregalen dieser Wohnstuben. Neben Romanen und Sachbüchern wird es sich ebenso wohl fühlen wie neben Belletristik und Kochbüchern. Ohnenhin würde der Leser guten Geschmack beweisen. Das Rezept des Lebens sollte darin zwar nicht gesucht werden, jedoch führt das Buch so mancher Medientheorie die Medienpraxis schonungslos vor Augen, und es entstaubt so manchen Medienbegriff vergangener Tage. Das einfach deshalb, weil es die älteste Vokabel der Mediengeschichte - den Autor - mit der neusten - dem Web 2.0 - konfrontiert. Im Laufe der Arbeit bin ich auf einige überraschende Zitate gestoßen, welche dringend einer Überholung bedurften - oder was viel überraschender war: Viele Zitate von "früher" sind heute aktueller denn je. Scheinbar braucht es erst das "Web 2.0", damit sich so manche Utopien bewahrheiten können. Gleichzeitig findet derzeit eine Entmystifizierung der Medien statt, wie es sie nie zuvor gegeben hat. Wer es noch nicht mitbekommen hat: Wir befinden uns derzeit in einem enormen Wandel der Medienkultur, welcher gerade erst im Begriff ist, den Alltag völlig umzukrempeln. Heute lesen wir nicht mehr nur, hören wir kein Radio mehr, lassen uns nicht mehr vor dem Fernsehen zerstreuen. Kontemplation war gestern, heute ist Aktion angesagt! Heute wird selber geschrieben - und das gleich massenweise - , werden Radiosendungen selber live ausgestrahlt, produzieren Amateure ihre eigenen Sendungen und sind Schirmherren ihrer eigenen TV-Kanäle. Wo dieser Wandel hinführt, bleibt abzuwarten. Wichtig ist, ihn zu erkennen und ernst zu nehmen. Im 21. Jahrhundert wandelt sich Medienkultur, werden Sinnbezüge neu justiert, wird Wirklichkeit individuell. Bald wird es das Buch geben. Der Titel "Medienkultur im Wandel. Autorschaft im Web 2.0" wird das Cover zieren. Es wird die Wirklichkeit der Welt nicht verändern, doch es verändert meine. Und vielleicht entdeckt auch so mancher Leser etwas neues, etwas wofür es sich lohnt, zu lesen. Etwas womit er nicht gerechnet hat. Sich sammeln statt zerstreuen. Aktion statt Kontemplation. Ich selbst kann es kaum noch erwarten.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Man ist gespannt :-))